Es ist lobenswert, dass der Sandhäuser Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss für den Wald der Zukunft in Sandhausen getroffen hat. Eigentlich… Klar ist jedem, dass  der Wald der Zukunft anders aussehen wird, als der Wald, den wir kennen. Der Wald der Zukunft soll alles können:  Möglichst  viel CO 2 speichern, großflächig als Wasserspeicher fungieren, Biodiversität schützen, Erholung bieten und Brennholzlieferant  sein. Auch die Forstämter von Land und Rhein -Neckar Kreis- sollen jetzt maßgeblich zur Rettung in der „Task Force“  beitragen, obwohl sie in den letzten 20 Jahren dem Verfall des Waldes und dem  Wachstum  der invasiven Arten nichts entgegen zu setzen hatten. Der Hardtwald befindet sich in einem geschundenen Zustand. 

Der lang umstrittene Beschluss vor ca.  4  Wochen zum Tagesordnungspunkt „Erweiterung Sportzentrum Süd“ scheint komplett vergessen. Dort hat derselbe Gemeinderat mit großer Mehrheit für die Rodung eines als Erholungswald

klassifizierten Gebietes im Waldschutzgebiet Schwetzinger Hardt gestimmt. Die Fläche des künftigen Bebauungsplans beträgt ca. 2,7 ha. Davon  wird – so der gemeinderätliche Beschluss- zunächst ca. 1 ha gerodet. Was dann noch hinzukommt, weiß man nicht. Warum hier nicht der Bogen zum Grundsatzbeschluss Zukunftswald geschlagen wurde,ist unverständlich. Keine Fraktion ist in ihrer Stellungnahme auf diese Situation eingegangen, dass man hier ohne Not gesunde Waldflächen abgibt.

Beschlüsse abzuarbeiten und abzuhaken, bringen nicht den großen Zusammenhang, den wichtige Dinge verdient hätten. Mir drängt sich der Gedanke auf, dass für die Natur nur dann etwas getan wird, wenn nicht gerade andere Interessen wichtiger sind.

Petra Weiß, Sandhausen